EMV-Messungen

Emission (Störaussendung):

EN 55015

Die europäische Richtlinie 2014/30/EU (EMV-Richtlinie) verweist für Beleuchtungseinrichtungen unter anderem auf die in Europa harmonisierte Norm EN 55015 „Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von elektrischen Beleuchtungseinrichtungen und ähnlichen Elektrogeräten“. Grenzwerte für Störaussendungen im Frequenzbereich über 9 kHz sowie die Messverfahren zur Prüfung ihrer Einhaltung sind in dieser Norm festgelegt. Gegenwärtig sind die zulässigen Störpegel bis zu einer Frequenz von 300 MHz festgelegt. Die festgelegten Grenzwerte gelten sowohl für leitungsgebundene wie auch für nicht-leitungsgebundene hochfrequente Störungen durch Leuchten und Leuchtenzubehör.

Immunity (Störfestigkeit):

Wiederkehrende schnelle Transienten (Burst) gemäß IEC 61000-4-4

Transiente Störgrößen entstehen durch kurzzeitige Schalthandlungen, wie etwa dem Unterbrechen von induktiven Lasten oder dem Prellen von Relaiskontakten in einem Stromversorgungsnetz sowie in Steuer- und Signalleitungen. Bei diesen Störgrößen handelt es sich um Spannungsspitzen, welche in sogenannten Impulspaketen (Bursts) auf Leitungen eingekoppelt werden. Kennzeichnend hierfür sind die hohe Amplitude, die kurze Anstiegszeit, die hohe Wiederholfrequenz sowie die niedrige Energie der Transienten.


Stoßspannung (Surge) gemäß IEC 61000-4-5

Das Phänomen der Stoßspannung wird in der IEC 61000-4-5 reguliert. Diese Norm beschreibt die „Prüfung der Störfestigkeit von elektrischen und elektronischen Betriebsmitteln, Geräten und Einrichtungen gegenüber Stoßwellen (Stoßspannungen und -ströme)“ und wurde in ihrer aktuellen Fassung im März 2015 verabschiedet.

In einem Stromversorgungsnetz werden kurzzeitige Stoßspannungen durch unterschiedlichste Ereignisse hervorgerufen. Man unterscheidet hier grundlegend zwischen Stoßspannungen aufgrund von Schalthandlungen oder Systemfehlern und Überspannungsfällen, welche durch Blitze verursacht werden. Bei letzterem handelt es sich nicht nur um Belastungen durch einen direkten Blitzeinschlag in ein Stromnetz, sondern auch durch indirekte Blitzeinschläge und induzierte Ströme im Masse- oder Erdungssystem einer Anlage, welche durch Blitzeinschläge in der näheren Umgebung entstehen.